Als Wohlfahrtsverband der katholischen Kirche ist der Caritasverband der Diözese Görlitz e.V. Anwalt und Partner benachteiligter Menschen, er fördert Selbsthilfe und Partizipation, er ist Anbieter sozialer Dienstleistungen und fördert bürgerschaftliches Engagement. "Der Auftrag Jesu Christi zur Liebe gilt unterschiedslos für alle Menschen und überschreitet die Grenzen aller Kirchen." (aus der Präambel der Satzung).
Zusammen mit der "LIGA der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege" in den Ländern Brandenburg und Sachsen wenden wir uns in aller Klarheit gegen jede Form von Rassismus, Antisemitismus, Nationalismus, Extremismus sowie jede Form von Diskriminierung. Wir leisten einen aktiven Beitrag zu Prävention und Bekämpfung von Diskriminierung und antidemokratischen Entwicklungen in der Gesellschaft, auch in unseren eigenen Organisationsstrukturen. Wir setzen uns für eine offene und vielfältige Gesellschaft und ein friedliches Miteinander der unterschiedlichen Nationen, Kulturen und Religionen ein.
Darum setzt sich der Caritasverband der Diözese Görlitz e.V. ein für
… das christliche Menschenbild:
- Das christliche Menschenbild, das insbesondere von der gleichen Würde und Freiheit, vom gleichen Wert sowie gleichen Rechten aller Menschen ausgeht, ist Grundlage und Anspruch unseres Handelns.
- Die Solidarität mit Fremden, die Begegnung mit anderen Kulturen und Vielfalt der Lebensgestaltung werden als Kernbestandteile der christlichen Identität im Alltag gelebt.
- Auf dieser Grundlage führen wir den aktiven, wertschätzenden Dialog mit Angehörigen anderer Religionen sowie den Menschen ohne religiöses Bekenntnis.
- Mit dem Islam und dem Judentum verbindet uns die gemeinsame Wurzel. Aus dieser gemeinsamen Wurzel ist das Christentum eine Ausprägung. Wir leben das Verbindende der Religionen.
- Wir sehen uns in einer langen Tradition einer Gesellschaft, die von der Vielfalt der Menschen lebt und darin ihren Gewinn sieht. Ausgrenzungen, Abwertungen und nationalistische Überheblichkeit bedeuten Verarmung unserer Kultur.
- Demokratie ist die Gesellschaftsform, die Vielfalt und Gerechtigkeit fördert und von uns gelebt und gestärkt wird.
… eine klare Haltung:
- Eine Gesprächskultur des Dialogs und ein steter Austausch über Haltungen und Wertorientierungen sind innerhalb unserer Dienste und Einrichtungen selbstverständlich.
- In den Kindertagesstätten und weiteren pädagogischen Einrichtungen gehören eine vorurteilsbewusste Haltung und demokratieorientiertes Handeln in unserer pädagogischen Funktion sowie in den Konzeptionen zum erlebbaren Alltag.
- Wir bewerten politische, kirchliche und gesellschaftliche Entwicklungen auf der Grundlage dieses Menschenbildes sachlich, diskutieren und kritisieren sie ggf. öffentlich.
- Wir erwarten daher, dass sich alle Menschen gegenseitig in ihrer Andersartigkeit akzeptieren und setzen uns dafür ein, wenn dies nicht geschieht. Wir schützen jeden, der von extremen Gruppen aufgrund seiner Haltung, seines Glaubens, seiner Herkunft oder seiner Meinung bedroht wird.
- Jegliche Form von Missbrauch darf nicht akzeptiert werden. Gerade als Teil der katholischen Kirche stehen wir hier in besonderer Verantwortung und Sensibilität.
… die Anwaltschaft Benachteiligter:
- Die Rechte jedes Einzelnen, wie sie in der "Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte" von der UN 1948 beschlossen wurde, werden in unseren Einrichtungen und Diensten gewahrt und dort, wo Verletzungen stattfinden, eingefordert.
- Unsere Einrichtungen bieten Schutzräume für Menschen, die Erfahrungen der Diskriminierung, Anfeindung und Ausgrenzung erleiden müssen.
- Teilhabe ist mehr als eine gesetzliche Regelung. Wir leben für eine Gesellschaftsform, die jeden Menschen gleichberechtigt teilhaben lässt.
- Wir setzen uns für Menschen ein, die sich auf der Flucht befinden, sowohl in unserem Land als auch international.
… Partizipation:
- Wir suchen den partizipativen Dialog mit Klientinnen und Klienten, Mitarbeitenden und politischen Partnern und verweigern diesen niemandem aufgrund der Zugehörigkeit zu einer politischen Gruppierung.
- Alle Menschen nehmen gleichberechtigt an unseren Dienstleistungen und Angeboten, wie auch am gesellschaftlichen Leben, teil. Das bedeutet auch, dass die verschiedenen Bedürfnisse nicht gegeneinander ausgespielt und Vorurteile abgebaut werden.
Der Caritasverband der Diözese Görlitz ist gemeinsam mit dem Caritasverband des Erzbistums Berlin Mitglied im Aktionsbündnis gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit: (https://www.aktionsbuendnis-brandenburg.de/).